Jedes Mal, wenn ich hier bin, möchte ich irgendwie bleiben, aber trotzdem gehe ich immer.
Wenn ich bliebe, würde ich die Sehnsucht vermissen, glaube ich.
-Leander Steinkopf
Treffender lässt sich meine Beziehung zu Amsterdam, der Hauptstadt der Niederlande, wohl kaum beschreiben. Die Nähe zu Düsseldorf, meiner Heimat, und die unzähligen, nicht verblassenden Erinnerungen an diese Stadt, scheinen mich mit einer unsichtbaren, nicht greifbaren Macht Jahr für Jahr erneut anzuziehen.
Was kannst du machen?
Hier kann es nur eine Antwort geben: Ein Fahrrad ausleihen! Zu Beginn jedes Amsterdam-Trips sollte definitiv der obligatorische Gang zum Fahrradverleih deines Vertrauens stehen. Natürlich bietet auch nahezu jedes Hotel die Möglichkeit an, Fahrräder günstig anzumieten.
Amsterdam gilt als die Fahrradstadt schlechthin. Das liegt einerseits an der gut ausgebauten Radweg-Infrastruktur und andererseits an der, für Großstädte, erstaunlich niedrigen Zahl an Autos.
Das Fahrrad ist ausgeliehen, die Ketten geölt und ihr seid topmotiviert, doch wo anfangen? Meiner Meinung nach macht ihr auch nichts falsch, wenn ihr einfach drauf losfahrt, doch eignen sich folgende Punkte am besten, um den Vibe der Stadt einzufangen:
Amsterdam Centraal
Zentraler kann eine Radtour in Amsterdam nicht beginnen. Am Hauptbahnhof der Stadt stehen Einem alle Möglichkeiten und Richtungen offen. Wer das Gebäude des Bahnhofs nicht kennt und einen hauptstädtischen, verdreckten Altbau mit hastenden Pendlern vor Augen hat, der darf sich auf eine Überraschung gefasst machen.
Westerpark
Bei einer Radtour darf natürlich auch die Natur nicht zu kurz kommen, und so liegt der zweite Stopp im Westerpark. Inmitten des gleichnamigen Viertels, dem Epi-Zentrum der Kreativszene Amsterdams, befinden sich Unmengen an Ausstellungen, Märkten oder, zur richtigen Zeit angekommen, auch Festivals.
Noordermarkt
Mir gefällt an Amsterdam vor allem die Vielfältigkeit der einzelnen Bezirke, die insgeheim wohl um meine Gunst und Aufmerksamkeit zu buhlen scheinen. Im angesagten Jordaan Viertel, dem Prenzlauer Berg Amsterdams, finden sich neben den so berühmten, und für die Stadt stellvertretenden, engen Kanälen und noch engeren Gassen, eine Reihe an Boutiquen, Galerien und Bio-Läden. Ein kurzer Abstecher zum Noordermarkt ist absolute Pflicht.
Grachtengürtel
Einen Katzensprung entfernt befindet sich ein Weltkulturerbe; der Grachtengürtel. Es gibt gewisse Dinge, die muss man in einer Stadt getan haben, sonst kann man nicht behaupten, dort gewesen zu sein. Und Amsterdam, ohne eine Bootsfahrt auf dem Grachtengürtel, gehört wohl definitiv auf diese Liste.
Es gibt eine Reihe von verschiedenen Anbietern, welche alle 20-30 Minuten ablegen. Die Preise liegen bei ca. 12 Euro.
Es gibt wohl kaum eine Großstadt, mit der ihr bootsschippernd so viel von ihr erkunden könnt. Absolute Highlights sind neben den vielen Hausbooten definitiv die vielen schmalen Giebelhäuser rechts und links entlang der Amstel. Ursache für diese schmalen Besonderheiten sind übrigens Steuergründe, da einst die zu zahlende Steuerlast anhand der Häuserbreite bemessen wurde.
Die 9 Straatjes
Ein paar Minuten dem Fluss folgend trifft man unweigerlich auf Die Neun Straßen. Ein Stadtviertel, inmitten der Innenstadt, welches aufgrund der hohen Dichte an Bars, Restaurants und Geschäften wohl bei vielen Touristen ganz oben steht.
Amstel
Zum Abschluss einer Tour gibt es nichts Schöneres, als sich für eine Weile einfach an den Fluss zu setzen und dem hypnotischen Abwärtstreiben des fließenden Gewässers zuzuschauen.
Was kannst du essen in Amsterdam?
Ich empfehle die Vegan Junk Food Bar! Wie der Name schon verheißungsvoll verspricht, kannst du dir hier den Magen mit veganem Junk Food vollschlagen. Zwischen Bratenfett, schmatzenden Gästen und flinken Bedienungen mischen sich zumeist alte Hip-Hop Beats. Und so überrascht es nicht, dass es die Liebe zu diesem Musikgenre auch auf die Speisekarte geschafft hat. Der Notorious Sumo 3.0 Burger, umringt von Check Pea Fries und Coconut Curry Bitterballs, türmt sich als schier unüberwindliches Hindernis auf meinem Teller vor mir auf. Köstlich und (wie erwartet) viel zu viel.
Wer auch mal einen Cheat Day einlegen möchte, der wirft am besten einen Blick in die vegane Junk Food Bar.
An einem sonnigen Frühlingstag lässt es sich wohl kaum besser speisen, als im Soil Vegan Cafe. Wer dem hektischen Treiben von draußen entfliehen will, der sucht am besten im Innern des Cafes Zuflucht; wer jedoch keine Sekunde verpassen und das rege Treiben stets im Blick behalten möchte, der macht es sich an einem der Außentische bequem und bestellt, so wie ich, das Peanut Butter Curry gepaart mit einem Fiery Tempeh Sandwich und gönnt sich zum Abschluss noch einen Cappuccino.
Jeder kennt sie und jeder (auch vegan lebende Mensch!) sollte einmal da gewesen sein: die foodhallen. Egal ob üppiger Falafel-Teller, köstliches Eis oder ein schnelles Sandwich To-Go, irgendwas findet sich immer. Zwar sind die foodhallen mit Fisch, Pizza und Käse geradezu überladen, doch jeder Veganer, der einmal genauer hinsieht, wird fündig und auch satt.
Das Beste habe ich mir bis zum Schluss aufgehoben: hummus bistro d&A. Ich war bereits so oft dort, dass mich der Besitzer bereits mit Vornamen begrüßt! So viele Abende habe ich mit Hummus, Falafel, Pita Chips und Roasted Eggplant ausklingen lassen und es mir an einem Tisch vor dem stets gefüllten israelischen Restaurant gemütlich gemacht. Um sich bei mir auf den ersten Platz der veganen Restaurants in Amsterdam zu mausern, muss Alles stimmen: Essen, Restaurant-Personal, Umgebung und Vibe, und das tut es im hummus bistro d&A definitiv!
Wo kannst du übernachten?
Wer an Amsterdam denkt, wird wohl am inoffiziellen Wahrzeichen der Stadt, dem Fahrrad, nicht vorbei kommen. Dies hat sich wohl auch das Design-Team des Volkshotel Amsterdam gedacht und es einfach mit in die Raumplanung eingebunden.
Im sog. Bike Room des Hotels bekommt ihr gratis drei Fahrräder auf eure Übernachtung dazu: Zwei zum Erkunden der Stadt und eines, welches das Interior eures Zimmers ziert. Ja, ihr habt richtig gelesen. Das Fahrrad im Hotelzimmer ist aber nur das zweit-coolste im Bike Room. Das absolute Highlight ist die riesige Fensterfront, die euch tagsüber einen unfassbaren Blick über die Dächer der Stadt ermöglicht und sich am Abend zum Heimkino verwandelt. Netflix & Chill-Pro-Edition!
Wem kostenlose Fahrräder und ein Heimkino noch nicht genug sind: Das Hotel liegt direkt an der Amstel und ist nur ein paar Gehminuten, bzw. noch weniger Fahrradminuten von der City entfernt und somit super zentral gelegen und ist gleichzeitig auch Bar und Coworking Space. Wer stets auf der Suche nach neuen Kontakten ist, ist hier an der richtigen Adresse!
Das Kimpton de Witt Amsterdam sollte in einem Amsterdam-Hotelführer auf gar keinen Fall fehlen. Modern eingerichtete Zimmer, leckeres Frühstück (mit reichlich veganen Optionen), coole Hotelbar und eine Lage, wie sie besser nicht sein könnte. Dazu Übernachtungskosten, welche durchaus unter die Kategorie preis-leistungs-gerecht fallen.
Wer ein wenig mehr Geld ausgeben mag, dem kann ich nur wärmstens das W Amsterdam ans Herz legen. Über den Dächern Amsterdams thronend, kann man hier morgens nach einem kurzen Abstecher in den Pool ein umfangreiches Frühstück zu sich nehmen und es sich anschließend bei einem Schaumbad im zimmereigenen Jacuzzi so richtig gut gehen lassen.
Doei